Sabaton - The Great Tour 2020
Headliner: Arch Enemy
Support : Apocalyptica, Amaranthe

Bericht von Daniel, 18.01.2020
Dieser Abend war durch und durch ein Riesenerlebnis, so viel sei schon mal verraten….
Drei skandinavische Bands haben sich auf den Weg gemacht um die „The Great Tour“ zu zelebrieren.
Wer auf poppigen Symphonic Metal steht, war bei der ersten Band des Abends genau richtig. Amaranthe, mittlerweile schon fast Stammgast in württembergischen Gefilden starteten mit ihrem Kracher „Maximize“ pünktlich um 19:00 Uhr in der fast ausverkauften Hanns-Martin Schleyer Halle in Stuttgart. Mit gleich drei Stimmen an der Front konnten sie die Fans so ordentlich einheizen. Dies gelang ihnen auch teilweise mit Songs, wie „Hunger“ oder auch „The Nexus“. Sehr cool, dass die Setlist aus allen erschienenen Amaranthe Alben zusammengesetzt wurde – neue, sowie alte Klassiker kamen verhältnismäßig gut bei den Besuchern an. Die meisten waren ja logischerweise für die Power-Metal Giganten Sabaton vor Ort.
Dennoch machten Frontsängerin Elize und ihr Team einen souveränen Job und gewannen den ein oder anderen neuen Fan dazu. Weitere Fotos gibt es natürlich unten in der Galerie zu sehen.

Ich persönlich war an dem Abend sehr gespannt auf Apocalyptica, da ich die die Cello spielende Truppe noch nie live gesehen hatte.
Die Jungs hatten so einiges für ihr Set vorbereitet. Ihr Bekanntes Cover „Seek and Destroy“ von Metallica und natürlich durften auch Songs von ihrer neuen Platte Cell-O nicht fehlen, die kurz vor dem Start der Tour veröffentlicht wurde.
Für alle Interessierten, was den Bereich Fotografieren im Pit angeht, bei dieser Tour gibt es so einige Besonderheiten. Von Anfang an wurden wir in zwei Fotogruppen aufgeteilt, immer nach einer bestimmten Anzahl von Songs wurde gewechselt. Warum ich das gerade jetzt schreibe…? Ein bekanntes Gesicht tauchte beim 4. Song auf der Bühne auf, Elize Ryd, Sängerin von der Vorgruppe Amaranthe.

Da hatte ich dann die Chance ein paar tolle Momente einzufangen. Zur Überraschung vieler, sang sie einen kompletten Titel auf Deutsch; „Rammstein – Seemann“ in der Apocalyptica Version. Wenn man so oft in Deutschland auf Tour ist, kann man gerne ein Stück an die Fans zurückgeben – Klasse gemacht Elize!
Zum Abschluss des etwa 40-minütigen Sets gab es noch den allseits bekannten Titel „Nothing Else Matters“. Insgesamt eine echt interessante Show, auf Dauer oder ein längeres Set, in dem Stil, wäre für mich persönlich nichts. Den Eindruck hatte ich bei vielen der Besucher, na klar gab es immer Applaus, besonders beim letzten Track, aber die Meute wartete auf die schwedischen Landsmänner Sabaton.
Ein überdimensionaler Vorhang versperrte zunächst die Sicht fürs Publikum, man konnte nur erahnen wie riesig die Show werden würde…
Wir Fotografen wurden kurz vor der Show eingewiesen, wie alles ablaufen würde und wann wie viel Pyro eingesetzt wird. Zudem hatten wir die Freiheiten nach unserer Arbeit im Graben von überall aus Fotos machen zu dürfen – Herzlichen Dank hier an Sabaton! Dementsprechend gibt es in der Galerie ein paar richtig klasse Pyro Fotos, checkt die mal aus!
Also ab in den Fotograben zum Intro von Ghost Division, eigentlich war es eher ein „Schützengraben“, passend zur Show. Meterhohe Sandsäcke stapelten sich am Bühnenrand, umgeben von Panzersperren mit Stacheldraht von links nach rechts. Das Drumset stand auf einem hohen Riser,
Kurz nachdem der Vorhang fiel, explodierte schon die erste Pyrotechnik mit einem verdammt lauten Knall und ab ging’s mit „Ghost Division“. Seit Jahren schon als Opener, aber man muss sagen der zieht immer noch richtig gut.
Letztes Jahr erschien das neuste Werk „The Great War“ und ein paar Wochen davor wurden wir zu einem Interview Termin mit Listening Session eingeladen. Unter anderem hat Joakim mir viele Fragen über das Album beantwortet – das Ganze könnt ihr euch hier gerne anschauen:
Um das Werk gut promoten zu können, wurden in der ersten „Halbzeit“ der Show viele Tracks des Albums gespielt u.a. der Titeltrack, als Fotograf musste man echt aufpassen dass einem nicht die halbe Kamera, bei der gewaltigen und durchgehenden Pyroshow, wegschmort.

Ohne lange zu fackeln ging es weiter mit „The Attack of the Dead Men“, den die gesamte Band mit Gasmasken maskiert präsentierte.
Passend zum Song „The Red Baron“ wurde ein Fokker Dr.I (Jagdflugzeug) mit eingebauter Orgel auf die Bühne geschoben. Der Pianist wurde des Öfteren von Joakim unterstützt, der sichtlich Freude daran hatte auf der Orgel mitzuspielen.
Und schon wieder wurde es spannend auf der Stage der Schleyer-Halle. Apocalyptica haben kurz vor der Tour ein gemeinsames Video plus Song mit Sabaton veröffentlicht, somit wurde „Angels Calling“ den Zuschauern unter großem Applaus geboten. Leider war hier der Bass viel zu laut (jedenfalls direkt vor der Bühne), aber das war auch der einzige negative Aspekt an diesem Abend.

Um die Cello Jungs nicht direkt wieder von der Bühne zu schmeißen, spielten sie noch ganze fünf weitere Songs, u.a. „Fields Of Verdun“ mit den Schweden zusammen. Das Ganze war schon echt beeindruckend!
Fünfzehn Songs waren gespielt, vier weitere kamen noch als Zugabe, man hatte das Gefühl der Abend zieht sich in die Länge – aber im positiven Sinne, da doch echt sehr viel geboten wurde für das Geld!
Ein weiterer Klassiker „Primo Victoria“ wurde mit springenden und tanzenden Fans ordentlich begrüßt, sowie auch „Swedish Pagans“ - Mitsinghymne durch und durch. Joakim selbst ließ es sich nehmen während des gesamten Sets das ein oder andere Bier zu trinken, nur um die Fans ihre allseits bekannten „Noch ein Bier“ Rufe lauthals durch die Stuttgarter Halle zu rufen.

Zum Abschluss gab es noch einmal richtig fette Pyro-Raketen, Konfetti-Regen und ordentlich Feuer auf der Bühne, um die feiernde Meute mit strahlenden Gesichtern in die kalte Nacht zu entlassen. Vielen Dank hier nochmal an Nuclear Blast für die Einladung zum Interview und der Show!